Musik zu St. Katharina Horw
Jahresprogramm 2024/25
Konzerte in der Pfarrkirche St. Katharina Horw
Sonntag, 3. November 2024, 17.00 Uhr
Rendez-vous um Mitternacht
Orgelkonzert mit Martin Heini
Charles-Marie Widor war ein glühender Verehrer von Johann Sebastian Bach, den er unbestritten als den universellsten aller Künstler betrachtete. Die Wurzeln seiner Orgelsinfonik sah er in der «Ästhetik des dichterischen und malerischen Bach». Dies zeigt sich beispielhaft in der Paraphrase «Marche du Veilleur de Nuit» aus seinem 1925 erschienenen Zyklus «Bachs Memento», einer sinfonisch inspirierten Hommage an sein grosses Vorbild. Die musikalischen Bausteine dazu lieferte Bach im berühmten Schübler-Choral «Wachet auf, ruft uns die Stimme». Die Gegenüberstellung dieser beiden Perlen bildet den Angelpunkt des Programms, einer musikalischen Begegnung zweier Grossmeister mit Glanzlichtern aus deren reichem Oeuvre.
Sonntag, 8. Dezember 2024, 17.00 Uhr
Grosses hat er an mir getan
Abendlob im Advent
Die «Historia von der Empfängnis unsers Herren Jesu Christi» des franko-flämischen Komponisten Rogier Michael stellt ein Unikat in der Musikgeschichte dar. Die Historie als musikalische Gattung erlebte ihre Blütezeit im 17. Jahrhundert. Sie diente der festlich gestalteten Darbietung der Evangelien zu den hohen Festtagen des Kirchenjahrs, vor allem zu Weihnachten und Ostern. Von Rogier Michael sind zwei Historienvertonungen erhalten. Seine Weihnachtshistorie ist das erste bekannte Werk dieser Gattung überhaupt, die Historie von der Empfängnis die einzige mit dieser Thematik. Er schrieb sie für den ersten Adventssonntag 1602. Mehr als vierhundert Jahre später bringt sie nun das Ensemble VoxClara unter der Leitung von Clara Kost zur Schweizer Erstaufführung.
Sonntag, 5. Januar 2025, 17.00 Uhr
Bach im Fluss
Kammermusik zum Jahreswechsel
Die Schübler-Choräle, insbesondere «Kommst du nun, Jesu» und «Wachet auf» zählen zu Bachs bekanntesten Orgelwerken. Dabei schrieb er sie ursprünglich gar nicht für die Orgel. Immer wieder instrumentierte oder textierte Bach – ganz im Sinn von Angebot und Nachfrage – bestehende Werke um. Angeregt durch diese Offenheit für den Wandel, spielt das Catharina Consort rund um Pius Strassmann und Martin Heini die eingangs erwähnten Choräle in abermals neuer Besetzung und stellt sie den Orgelfassungen gegenüber. Auch die weiteren Werke – eine Gambensonate, eine Triosonate, Sätze aus den Suiten für Violoncello solo und ein Cembalokonzert – erklingen in teils neuer Besetzung. Dazwischen werden die bachschen Themen improvisatorisch aufgegriffen und fliessend in die musikalische Sprache der Gegenwart transformiert.
Sonntag, 23. März 2025, 17.00 Uhr
Leiden und Leidenschaft
Orgelkonzert mit Simon Menges
1921 gestaltete der französische Orgelvirtuose Marcel Dupré einen Konzertabend im Kaufhaus Wanamaker in Philadelphia auf der damals grössten Orgel der Welt. Der zweite Teil des Programms bestand aus Improvisationen zu gregorianischen Themen, die ihm vorgelegt wurden. Diese inspirierten ihn zu einer viersätzigen Sinfonie, die er nach dem Konzert skizzierte. Doch erst drei Jahre später fand er die Zeit, sie zur Symphonie-Passion op. 23 auszuarbeiten. Der passionierte Konzertorganist Simon Menges aus Arbon interpretiert Duprés Paradestück, welches höchste Anforderungen an den Interpreten stellt. Darin kulminiert das beziehungsreiche Programm mit weiteren Werken von Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach, Hendrik Andriessen und Franz Schmidt, die auf die bevorstehende Passionszeit hinführen.
Sonntag, 11. Mai 2025, 18.30 Uhr
Auf der Walz
Spielereien für Posaune und Orgel
Es ist eine alte Handwerker-Tradition, auf der Walz sein. Nach Abschluss ihrer Lehrzeit gehen die zünftigen Gesellen für mehrere Jahre auf Wanderschaft, um bei anderen Meistern zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Auch der Posaunist Armin Bachmann und der Organist Martin Heini, beides Reisende in Sachen Musik, sind weit herumgekommen und haben in zahlreichen unterschiedlichen Kulturen musiziert. In ihrem Konzertprogramm bringen sie Trouvaillen zu Gehör, die allesamt mit wunderbaren Eindrücken ihrer Wanderjahre verbunden sind. Sinnliche Werke der Romantik, virtuose Spielereien aus der Gegenwart und erdige Heimatklänge versprechen ein einzigartiges Konzerterlebnis.
Dienstag/Mittwoch, 3./4. Juni 2025
Fahrt ins blaue Wunderland
Orgelfahrt mit Simon Hebeisen und Martin Heini
Die zweitägige Reise führt nach Memmingen in Oberschwaben. Die Ursprünge von Memmingen reichen bis in die Römerzeit, die Altstadt gehört mit ihren Plätzen, Bürger- und Patrizierhäusern, Palästen und der Stadtbefestigung zu den am besten erhaltenen Städten Süddeutschlands. Die Orgel der Stadtpfarrkirche St. Martin stammt aus dem Hause Goll. Das Prachtsinstrument wurde 1998, ein Jahr nach der Horwer Goll-Orgel, erbaut und geniesst weitherum einen ausgezeichneten Ruf. Das Umland der Stadt ist ein wahres Orgelparadies: Die wunderbaren Barockorgeln in Ottobeuren, Weingarten, Ochsenhausen oder Rot an der Rot lassen das Herz jedes Orgelfans höherschlagen. Die Teilnahme ist wie immer exklusiv für Mitglieder des Vereins Musik zu St. Katharina Horw.
Disposition der Goll-Orgel (1996)
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